…. ich habe in letzter Zeit einige Anfragen bekommen, was man denn nun mit einem Schreibaby macht. Daher denke ich, es ist sinnvoller, erst einmal eine Runde Tricks zu verteilen, bevor ich weiter ich euch weiter von meinen, ganz persönlichen Erfahrungen berichte.
Schritt eins:
Ab wann ist ein Kind ein Schreibaby? Oh, wie oft habe ich folgendes gehört: „Alsoooo, der Frederick ist ein Schreibaby???? Ich glaube, unser(e) Maya, Ella, Mortiz, Paul (ich könnte die Liste endlos weiterführen………, ja wirklich: endlos) ist auch ein Schreikind. Nein, meist waren er oder sie das nicht.
In vielen Fällen sind Neugeborene und auch ältere Kinder wirklich sehr unruhig, weinerlich und maulig. Das äußert sich gerne gegen Abend, wenn bei allen, also bei Eltern wie auch dem Kindchen, die Luft raus ist. Oftmals liegt es auch einfach daran, dass wir Eltern oft dazu neigen, den süßen Knopf einfach über zu strapazieren. Gerade wenn er „frisch geschlüpft“ ist und sich täglich eine Horde an Besuch anmeldet.
Nein, ein Schreibaby sind Kinder, die an mindestens drei Tagen in der Woche, für mindestens 3 Stunden nonstop weinen. Das ist wirklich viel und kaum auszuhalten. Alles andere ist oft einfach eine Überforderung, hier in der lauten Welt gelandet zu sein und ein tägliches Aktionsprogramm zu absolvieren.
Auf die Frage meines Kinderarztes ob Frederick bzw. Abeam der drei mal drei Regel entspräche, musste ich nur müde lächeln und konterte: „Fragen Sie mich, in welcher Stunde am Tag sie/er nicht weint.“
Schritt zwei, den Kinderarzt überzeugen:
Es hört sich unglaublich an, aber auch hier hatte ich mal wieder damit zu tun, den Kinderarzt zu überzeugen, dass Frederick, Abeam und ich am Ende sind. Obwohl die drei mal drei Regel zu traf, war Hilfe erstmal nicht in Sicht. Mein Tipp: Dran bleiben und dem Arzt regelmäßig über die Situation informieren.
Schritt 3, regelmäßige Kontrolle:
… beim Kinderarzt: organische Probleme abklären. Fredericks Bauch wurde genau mit Ultraschall untersucht,etc.
Schritt 4, professionelle Hilfe suchen:
Nein!!! Man sollte und muss als Mutter nicht leben nach dem Motto: „Augen zu und durch“. Bei einem Schreibaby bist Du körperlich und seelisch oft an der Grenze der Belastbarkeit und das muss man sich eingestehen. Bei mir kam bei Frederick der Punkt: bis hier hin und nicht weiter. Ich kaum dazu zu essen, zu schlafen etc.
Der Weg war ab da klar: das schaffen wir nicht allein.
Schritt 5, der Weg in die Schreiambulanz / Krankenhaus:
obwohl sonnenklar war, dass meine Kinder eine „Regulationsstörung“ (fachlicher Ausdruck) haben, wollte ich mir einfach nicht eingestehen, dass ich wie, auch unser sehr guter Kinderarzt mit unserem Latein am Ende waren.
Also habe ich ein Überweisung für die Schreiambulanz in Großhadern, München bekommen und einen Termin ausgemacht. Diese Schreiambulanzen gibt es in vielen großen Städten. Neben einem Schrei-Schlaf- und Stimmungsprotokoll, wurde Frederick sehr engmaschig untersucht. Eine Schlaf-Psychologin nahm sein Schlafverhalten- und seine Schlafumgebung unter die Lupe. Auch ich habe hin und wieder mit einer Psychologin gesprochen, die mir Mut machte, dass mein Mann und ich alles richtig machen und Frederick in einem sehr liebe- und verständnisvollen Umfeld aufwächst. Auch das hilft und ist Balsam für die Seele.
Schritt 6, alternative Heilmethoden
darüber hinaus war ich mit Flynn bei der Osteopathie. Da hatte ich aber den Eindruck, dass ihn das wahnsinnig aufregt und habe die Behandlung nach einem Zyklus nicht weiterverfolgt.
Mein ABSOLUTER Tipp ist: sucht euch eine gute Heilpraktikerin. Meine ist eine absolute Koryphäe und hat das Problem erkannt: ja, Frederick hat schlimmste Koliken, aber Leberkoliken, hervorgerufen durch die vielen Medikamente, die ich nach der Entbindung eingenommen habe. Er wurde entgiftet, bekam Globuli zur Entspannung und es wurde besser. Natürlich waren die Beschwerden nicht vollständig weg, aber es war eine große Hilfe.
Tipps am Rande
wie ihr wisst komme ich aus einem Ärzte-Haushalt, ich bin absolut überzeugt von den alternativen Heilmethoden, fahre aber immer zweigleisig und konsultiere einen Arzt!
Dann ist die Wahl der richtigen Heilpraktikerin oder Heilpraktikers sehr, sehr wichtig. Bitte informiert euch über seinen / ihren Ruf über die Ausbildung und über die angewandten Methoden.
Zu den Punkten 5 und 6 werde ich noch detaillierter eingehen, auch zum Thema Physiotherapie bei Babys und weitere Hilfen z. B. wie erhalte ich eine Haushaltshilfe, weil ich im Stehen einschlafen könnte, etc…. Wie helfe ich als Mama auch den Geschwisterkindern durch die harte Zeit..?
WICHTIG: bei allem, was Ärzte, etc. dir vorschlage: Höre auf deine Intuition. Meine war: die Schreiambulanz ist gut, stärkt mich, aber mein Kind braucht weitere Hilfe…